Angehörige von Suchtkranken – Co-Abhängigkeit

Sucht ist eine ernst zu nehmende Krankheit, ca. 10% der deutschen Bevölkerung sind von einer Sucht direkt betroffen (Alkohol, Medikamente, Drogen, Glücksspiel, Medien etc.).

Die Zahl der Angehörigen die als Partner:in, Kinder, Eltern oder Freunde durch die Sucht einer/eines anderen in Mitleidenschaft gezogen werden und oftmals ein Co- abhängiges Verhalten entwickeln ist um ein Vielfaches höher.

Viele Co-Abhängige leiden und schämen sich für die Sucht der/des anderen, sie reden deswegen mit niemandem darüber.

Parallel zur Entwicklung der Sucht der/des anderen durchlaufen Co-Abhängige in der Regel 3 Phasen, wobei nicht bei jeder/jedem alle Phasen vorhanden oder gleich ausgeprägt sind.

Die Folgen einer Co-Abhängigkeit sind für die suchtkranke Person, dass sie trotz fortgeführten Konsums/Handelns lange keinerlei Konsequenzen zu spüren bekommt, die einen konstruktiven Druck ausüben könnten, um etwas gegen die Sucht zu tun.

Hierzu muss man verstehen das die Sucht für Abhängige auch immer in gewisser Weise eine Erleichterung/ einen Gewinn darstellt. Gibt es nun nicht die Wirkung das der Konsum/das Handeln negative Folgen hat, so wird die süchtige Person keinen Anlass zum Handeln sehen.

Für die Co-abhängige Person selbst sind die Folgen nicht minder schwer, sie kümmert sich überproportional um die Belange einer/eines anderen, übernimmt Verantwortung für das Handeln der süchtigen Person. Sie überfordert sich selbst, vernachlässigt ihre eigenen Bedürfnisse, schottet auch sich nach außen ab und verzweifelt früher oder später an dieser Situation.

Ein Erfolg, eine Verhaltensveränderung der süchtigen Person ist unwahrscheinlich.

Der Ausweg aus der Co-Abhängigkeit ist, darüber zu reden, sich zu öffnen, die Verantwortung für ihr/sein Handeln an die süchtige Person zurückgeben, sich abzugrenzen und sich und die eigenen Bedürfnisse wieder wahr zu nehmen und danach zu handeln.

Sie waren vielleicht schon einmal bei einer Beratungsstelle, aber für ihr Empfinden sind sie als Angehörige:r zu kurz gekommen oder sie möchten sich erstmal im privateren Rahmen beraten lassen….

Dann gehören SIE zu dem Personenkreis, der im Mittelpunkt meiner Beratung steht!

In den Beratungsgesprächen bei mir werden wir speziell IHRE Situation als Angehörige:r besprechen und gemeinsam erarbeiten was SIE tun können und wie SIE für SICH eine Besserung der Situation erreichen können. SIE und IHRE Bedürfnisse stehen in unseren Gesprächen im Mittelpunkt!

Wenn sie wieder bei sich sind und sich von der Süchtigen Person abgrenzen können, nicht mehr die ganze Verantwortung übernehmen und dieses auch nach außen nicht mehr verstecken, kann es sein, das auch die süchtige Person einsieht, dass etwas gemacht werden muss.